Dr. h.c.mult. Dava Sobel

Curriculum vitae von Dr. h.c.mult. Dava Sobel
Dava Sobel ist eine US-amerikanische Schriftstellerin. Sie hat als Wissenschaftsredakteurin bei der New York Times gearbeitet und ist Autorin der Werke Längengrad (Originaltitel: Longitude. Walker 1995 und 2005, Penguin 1996), Galileos Tochter (Originaltitel: Galileo’s Daughter, Walker 1999 und 2011, Penguin 2000), Die Planeten (Originaltitel: The Planets, Viking 2005, Penguin 2006) und Und die Sonne stand still (Originaltitel: A More Perfect Heaven, Walker / Bloomsbury, 2011 und 2012). Außerdem hat sie an sechs Büchern als Co-Autorin mitgewirkt, darunter Signale von anderen Welten (Originaltitel: Is Anyone Out There?), das sie zusammen mit dem Astronomen Frank Drake schrieb.

Als langjährige wissenschaftliche Redakteurin beim Harvard Magazine, Audubon, Discover, Life, Omni und The New Yorker, schreibt sie aktuell auch für das Online-Magazin Aeon.

Dava Sobel wurde 2001 “für die Förderung des Bewusstseins der breiten Öffentlichkeit für Wissenschaft und Technik“ mit dem Individual Public Service Award des National Science Board ausgezeichnet. Im selben Jahr erhielt sie den hochkarätigen Bradford Washburn Award des Boston Museum of Science für ihren “herausragenden Beitrag für das öffentliche Verständnis der Wissenschaft, die Würdigung deren Faszination und die überaus wichtige Rolle, die diese in unserem Leben spielt“. Im Oktober 2004 nahm Dava Sobel in London die Harrison-Medaille der Worshipful Company of Clockmakers entgegen. Mit der Medaille wurde ihr Beitrag zum wachsenden öffentlichen Bewusstsein für die Uhrmacherwissenschaft durch ihre Werke und Vorlesungen geehrt. Die Astronomical Society of the Pacific verlieh ihr 2008 den Klumpke-Roberts-Preis für die “Förderung des öffentlichen Bewusstseins und der Wertschätzung der Astronomie“.

Von Januar bis März 2006 lehrte Dava Sobel an der Universität Chicago wissenschaftliches Schreiben und betrieb gleichzeitig Recherche für ihr Theaterstück “Und die Sonne stand still“ über den Astronomen des 16. Jahrhunderts Nikolaus Kopernikus. Das Stück wurde vom Manhattan Theatre Club mit Unterstützung der Alfred P. Sloan Initiative aufgeführt und ferner auch durch ein Stipendium der John Simon Guggenheim Memorial Foundation gefördert.

Am Mary Baldwin College in Staunton (Virginia, USA) hielt Dava Sobel im Mai 2011 als Gastdozentin den Kurs “Kreativ über Wissenschaft schreiben“ ab. Seit Herbst 2013 hat sie am Smith College in Northampton (Massachusetts, USA) eine zweijährige Gastdozentenstelle als Sachbuchautorin inne.

Ihr Buch Längengrad wurde 29 Mal als gebundene Ausgabe aufgelegt, bevor es im Oktober 2005 in einer Jubiläumsausgabe mit einem Vorwort von Neil Armstrong neu aufgelegt wurde. Schon kurz nach der Erstveröffentlichung im Jahr 1995 wurde das Buch in 24 Sprachen übersetzt und avancierte zum nationalen und internationalen Bestseller, womit Sobel nicht gerechnet hatte. Es wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Harold D. Vursell Memorial Award der American Academy of Arts and Letters und als “Buch des Jahres“ in England. Zusammen mit William J. H. Andrewes, der sie mit der Thematik der Längengrade vertraut machte, schrieb Dava Sobel Längengrad. Die illustrierte Ausgabe (Originaltitel: The Illustrated Longitude. Walker 1998 und 2003).

Ihr Buch Galileos Tochter schrieb sie basierend auf 124 Briefen an Galileo von seiner ältesten Tochter. Sobel übersetzte die auf Italienisch verfassten Briefe ins Englische und verwendete sie als Grundlage für die Veranschaulichung des Lebenswerks Galileos. Mit diesem Werk gewann sie 1999 den Buchpreis für Wissenschaft und Technik der Los Angeles Times, den Christopher Award des Jahres 2000 und wurde in der Kategorie Biografie für den Pulitzer-Preis nominiert. Die Taschenbuchausgabe stand als Sachbuch fünf Wochen in Folge auf Platz eins der Bestseller-Liste der New York Times.

Die Fortsetzung, Letters to Father, die die vollständigen Briefe von Galileos Tochter in Englisch und Italienisch enthält, erschien 2001 im Walker Verlag. Der Penguin-Klassiker (ausschließlich auf Englisch) folgte 2003.

Im Rahmen der Wissenschaftssendung NOVA produzierte die öffentliche amerikanische Fernsehanstalt PBS die TV-Dokumentation “Lost At Sea – The Search for Longitude“ auf der Grundlage des Buches von Sobel. “Längengrad“ wurde von Granada Films (England) mit Jeremy Irons und Michael Gambon in den Hauptrollen als vierstündiger Fernsehfilm adaptiert. Die zweistündige NOVA-Dokumentation, basierend auf Galileos Tochter, wurde unter dem Titel “Galileo’s Battle for the Heavens“ erstmals im Oktober 2002 öffentlich ausgestrahlt und gewann den Emmy in der Kategorie “geschichtliche Dokumentation“.

Dava Sobel hielt Vorträge an der Forschungs- und Bildungseinrichtung Smithsonian Institution, dem Explorers‘ Club, dem Goddard Space Flight Center der NASA, der Forschungsbibliothek Folger Shakespeare Library, der New York Public Library, dem Hayden Planetarium, der Royal Geographical Society (London) und der American Academy in Rom. Weiterhin ist Dava Sobel häufig zu Gast in amerikanischen Radiosendungen wie “All Things Considered“, “Fresh Air“ oder “The Diane Rheem Show“. Auch in verschiedenen Fernsehsendungen (wie z. B. “Today“ des amerikanischen Fernsehsenders NBC) war sie bereits zu sehen.

Nachdem Dava Sobel 1964 die Bronx High School of Science abschloss, besuchte sie das Antioch College sowie das City College in New York, bevor sie 1969 den Bachelor of Arts der State University of New York at Binghamton erhielt. Sowohl die Universität Bath (England) als auch das Middlebury College in Vermont (USA) verliehen ihr im Jahr 2002 einen Ehrendoktortitel in Literaturwissenschaft.

Ein von Timberlake Wertenbaker an Galileos Tochter angelehntes Theaterstück, bei dem Sir Peter Hall Regie führte, feierte im Juli 2004 in Bath Premiere. Die Theaterversion von Längengrad von Sir Arnold Wesker unter der Regie von Fiona Laird wurde am Greenwich Theatre in der Nähe von London aufgeführt.

Die Boulder Ensemble Theatre Company in Colorado (USA) führte im März und April 2014 Dava Sobels eigene Theateradaptation von “Und die Sonne stand still“ auf.

Dava Sobel ist nicht nur Herausgeberin der Anthologie Best American Science Writing 2004 (Verlag Ecco Press), sondern fungierte auch als Jurorin für die Los Angeles Times Book Prizes, den Pulitzer-Preis für Sachbücher, den PEN / E. O. Wilson Literary Science Writing Award und den Lewis Thomas Prize, den die Rockefeller University Wissenschaftlern verleiht, die sich auch als Autoren hervortun.