Buch: „Die andere Bildung – was man von den Naturwissenschaften wissen sollte“

„Die andere Bildung ­
was man von den Naturwissenschaften wissen sollte“
Fischer ist eine ungewöhnliche Person: diplomierter Physiker, promovierter Biologe, habilitierter Wissenschaftshistoriker und Schriftsteller aus Passion. Wir ehren ihn für sein literarisches Gesamtwerk, besonders aber für sein Buch: „Die andere Bildung ­ was man von den Naturwissenschaften wissen sollte“.
Fischer möchte mit diesem Buch seine „Leser in die Lage versetzen, in den Naturwissenschaften ein wenig Kennerschaft zu erwerben, um über aktuelle wissenschaftliche und technologische Entwicklungen mitreden zu können“, von der Nanophysik bis zur Kosmologie, von den Genen bis hin zur Evolutionären Erkenntnistheorie. Fischer hat mit seinem Buch aber weit mehr erreicht: Sein kluges Plädoyer für eine zeitgemäße Bildung hat die verunglückte bildungspolitische Debatte in unserem Land in die richtige Bahn zurückgeführt. Der Erfolg des Buches erklärt sich aus dem Umstand, dass Fischer nicht beschreibt, sondern brillant erzählt, „was man von den Naturwissenschaften wissen sollte“. Mit seinem narrativen Stil, der auch die Jungen anspricht, hat es Fischer tatsächlich geschafft, an der Nahtstelle zwischen Wissenschaft und Literatur einen Bestseller hervorzubringen, dem auch die Feuilletons der großen Blätter Respekt und Zustimmung bezeugt haben.

Fischer konstruiert keinen Gegensatz zwischen naturwissenschaftlicher und literarischer Bildung; sein Ziel ist vielmehr der Brückenbau bis hin zur Synthese. Der Unterschied zwischen Entdeckung und Schöpfung zum Beispiel hat für ihn wenig Bedeutung: „Naturwissenschaftler und Dichter repräsentieren in gleicher Weise die wunderbaren Höhen unserer Kultur“. Seine Essays über die Großen in der Wissenschaft ­ Aristoteles, Leonardo, Kepler, Galilei, Einstein, Bohr, Heisenberg, Delbrück… sind eine Hommage für den kreativen Geist schlechthin; seine Anmerkungen zu Rilke zeugen von einer tiefen Sympathie für große Dichtung…

Wir vermuten, dass Eduard Rhein Leute wie Fischer vor Augen hatte, als er seinen Kulturpreis schuf. Wir können uns jedenfalls für den Herbst 2003 keinen würdigeren Preisträger wünschen.

Prof. Dr. Dr.h.c.mult. Hans Mohr,
Universität Freiburg